Club für Britische Hütehunde e.V.
Landesgruppe Bayern Nord


Welsh Corgi Pembroke
Die wohl bekanntesten Vertreter dieser liebenswerten Rasse wohnen seit über 70 Jahren gar königlich bei der britischen Monarchin
Elisabeth II. Dabei ist er von seiner Herkunft so gar nicht von königlichem Geblüt.Er stammt, wie man aus seinem Namen
ableiten kann, aus Wales. Es gibt bei den Corgis zwei getrennte Rassen, den Cardigan und den Pembroke. Der Pembroke hat von
beiden die etwas kompaktere Figur, kleinere Ohren und manchmal einen angeborenen Stummelschwanz. Er ist kleiner und leichter als
der Cardigan und seine Farben sind Rot-weiß, Tricolour und selten Sable. Sein Fell ist gerade, hat mittlere Länge und eine sehr dichte Unterwolle. Laut Zuchtstandard soll er eine Höhe bis 30,5 cm erreichen und maximal 12 kg wiegen. Seine Ohren sind aufgerichtet und mittelgroß.
Er ist mit dem Cardigan eine der ältesten Hunderassen der Welt. Erste Erwähnungen reichen bis ins 10. Jahrhundert zurück. Seit
dem 12. Jahrhundert ist er als Hüte- und Treibhund für Rinder
und Ponies bekannt. Er bewachte Haus und Hof und war zum
Treiben der Viehherden auf die Weide und auf die Märkte einge-
setzt. Beim Treiben kneift er von hinten in die weiche Stelle über dem Hufrand. Das hat ihm in der Anfangszeit als Haushund den Ruf des
„Wadenbeißers“ eingetragen. Inzwischen ist das Verhalten aber weitestgehend verschwunden und lässt sich mühelos abstellen. Wenn man sich allerdings vorstellt, wie viel Mut ein kleiner Hund braucht im Umgang mit Rindern, so wird einem manche Charakte- reigenheit der Corgis klar.
Ende des 19. Jahrhunderts wurden die ersten Corgis auf landwirt- schaftlichen Ausstellungen gezeigt. Seit 1934 wurden Pembroke und
Cardigan als zwei getrennte Rassen anerkannt und dürfen nicht mehr miteinander gepaart werden. Die Heimat des Pembroke ist die Graf-
schaft Pembrokeshire im Südwesten von Wales.
In Deutschland werden pro Jahr nur etwa 25-30 Welpen geboren. Wer sich für diese Rasse entscheidet, sollte einige Monate Wartezeit
auf seinen Traumhund und / oder eine weite Fahrt zum Züchter einplanen.

Wesen
Corgis sind intelligente, lebhafte und wachsame Hunde, die robust und ausdauernd sind. Sie haben wenig Jagdtrieb und bleiben von sich aus immer in der Nähe ihrer Menschen, ihr Treibinstinkt ist jedoch mehr oder weniger immer noch vorhanden. Sie sind vielseitig
und sehr anpassungsfähig. Ein Corgi fühlt sich in einer Familien
mit Kindern ebenso wohl wie bei Alleinstehenden. Hauptsache, er


darf viel dabei sein! Corgis spielen sehr gerne bis ins hohe Alter und können so vernünftigen Kindern wunderbare Kumpel sein. Wegen ihrer handlichen Größe kann man den Corgi leicht überall mitnehmen. Seiner Familie ist der Pembroke treu ergeben. Aber er ist auch sehr selbstbewusst und wird die Rangordnung bei inkonsequenter Erziehung in Frage stellen. Ein Corgi ist schließlich ein echter Schäferhund auf kurzen Beinen!Als ausdauernde Kraftpakete mit Grips sind die Corgis ideale Partner für Agility, Fährten-arbeit oder Obedience und andere Arten von Hundesport. Als ehemaliger Gebrauchshund benötigt der Corgi eine konsequente aber liebevolle Erziehung. Er eignet sich nicht für Zwingerhaltung und wird sich selbst überlassen im Garten schnell aus Langeweile mit Bellen anfangen. Obwohl die Beine des Welsh Corgi
Pembroke ziemlich kurz sind und er damit wenig Freude beim Laufen neben Fahrrad oder Pferd hat, ist er bei weitem kein Sofahund. Er braucht eine artgerechte Aufgabe und liebt Auslauf.

Ausdrücklich sei gewarnt vor dem schelmischen Charme, mit dem ein Pembroke seine Menschen um die Pfote wickelt. Man sollte unbedingt der Versuchung widerstehen, sich in kurzer Zeit ein ganzes Rudel zuzulegen!

     

Welsh Corgi Pembroke Rassestandard

FCI-Standard-Nr. 39 vom 01.12.2010
Ursprungsland: Großbritannien

Ursprung: Großbritannien.

Verwendung: Schäferhund.

Datum der Publikation des gültigen offziellen Standards: 04.11.2010.

Klassifikation FCI: Gruppe 1 Hüte und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde). Sektion 1 Schäferhunde. Ohne Arbeitsprüfung.

Allgemeines Erscheinungsbild: Tiefgestellt, kräftig, robust, wachsam und lebhaft, in kleinem Format erweckt er den Eindruck von Substanz und Zähigkeit.

Wichtige Proportionen: Länge des Fangs im Verhältnis zu der des Schädels wie drei zu fünf.

Verhalten /Charakter (Wesen): Dreist und geschickt. Überlegen und freundlich, weder nervös noch aggressiv.

Kopf: Fuchsähnlich in Form und Erscheinung, mit lebhaftem, intelligentem Ausdruck.

  • Schädel: Zwischen den Ohren ziemlich breit und flach.
  • Stop: Mäßig ausgeprägt.

Gesichtsschädel:

  • Nasenschwamm: Schwarz.
  • Fang: Leicht spitz zulaufend.
  • Kiefer/Zähne: Kräftige Kiefer mit einem perfekten, regelmäßigen und vollständigen Scherengebiss, wobei die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen.
  • Augen: Gut eingesetzt, rund, von mittlerer Grösse, braun, der Fellfarbe angepasst.
  • Ohren: Aufgerichtet, mittelgross, leicht abgerundet. Die Verlängerung einer gedachten Geraden von der Nasenspitze durch das Auge sollte in ihrer Verlängerung durch die Spitze des Ohres oder geringfügig daneben verlaufen.

Hals: Angemessen lang.

Körper:

  • Obere Profillinie: Mittlere Länge, keine kurze Lendenpartie, von oben betrachtet sich leicht verjüngend.
  • Rücken: Gerade.
  • Brust: Breit und tief, gut zwischen den Vorderläufen herunterreichend. Gut gewölbte Rippen

Rute: (Vorzugsweise angeboren) kurz.

  • Kupiert: Kurz.
  • Unkupiert: In der Verlängerung der Rückenlinie angesetzt. Während der Bewegung oder wenn aufmerksam ist die natürliche Haltung oberhalb der Rückenlinie.

Gliedmaßen:

Vorderhand:

  • Schulter: Gut gelagert und im Winkel von 90° zum Oberarm stehend.
  • Oberarm: Fest der Wölbung des Brustkorbs angepasst.
  • Ellenbogen: Gut an den Körperseiten anliegend, dabei weder lose noch zu fest.
  • Vordermittelfuß: Kurz und so gerade wie möglich, bis zu den Pfoten hinabreichend kräftige Knochensubstanz.
  • Vorderpfoten: Oval, kräftig, gut gewölbte und fest geschlossene Zehen, die beiden mittleren Zehen geringfügig vor den beiden äusseren stehend. Ballen kräftig und gut gepolstert. Nägel kurz.

Hinterhand:

  • Allgemeines: Kräftig und geschmeidig. Läufe kurz, bis zu den Pfoten hinabreichende kräftige Knochensubstanz.
  • Knie: Gut gewinkelt
  • Sprunggelenk: Von hinten gesehen, gerade.
  • Hinterpfoten: Oval, kräftig, gut gewölbte und fest geschlossene Zehen, die beiden mittleren Zehen geringfügig vor den beiden äusseren stehend. Ballen kräftig und gut gepolstert. Nägel kurz.

Gangwerk: Frei und aktiv, weder lose noch gebunden. Vorderläufe, ohne dass sie zu hoch angehoben werden, gut nach vorne ausgreifend, dabei im Einklang mit dem Schub aus der Hinterhand.

Haarkleid:

Haar: Mittlere Länge, gerade mit dichter Unterwolle, niemals weich, wellig oder drahtig.

Farbe: Einfarbig rot, sable, rehfarben, schwarz mit Brand, mit oder ohne Weiss an Läufen, Brustbein und Hals. Etwas weiß am Kopf und am Fang ist zulässig.

Größe /Gewicht:

  • Widerristhöhe: ca. 25 - 30 cm.
  • Gewicht: Rüden 10 - 12 kg. Hündinnen: 9 - 11 kg.

Fehler: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist und seine Fähigkeit, die verlangte rassetypische Arbeit zu erbringen.

Disqualifizierende Fehler:

  • Aggressive oder übermäßig ängstliche Hunde.
  • Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.

N.B.: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.